Perfekter Machairi - Song :)
49. Kapitel - Messer und Krone
Trotzdem hielt Kylon noch einen Augenblick inne, ließ sich auf das Mosaik sinken und in der Geräuschlosigkeit treiben und gönnte sich einen kurzen Augenblick der Trauer um die beiden Frauen, die er nun für immer losgelassen hatte. Der Trost, dass er sie eines Tages hier wiedersehen mochte, war vernichtet, der letzte Rückhalt fort. Nichts zog ihn zurück und er wartete fast darauf, dass Leéns Vater aufgab und ihm den Weg zurück verwehrte. Er war am Ende seiner Kräfte und Machairi hätte sich niemals zugetraut, dass er sich diese Tatsache eingestehen konnte. Doch die Vorstellung, in die überwältigenden Probleme und Verantwortlichkeiten der Sterblichkeit zurückzukehren, war derart niederschmetternd, dass er sie um jeden Preis vermeiden wollte. War er nicht vorsätzlich gestorben? Hatte er es nicht geradezu herbeigesehnt? Die Unterwelt bekräftigte seine Schwermut und nur weil sein versagendes Herz flimmerte und dem Körper den Atem raubte, konnte er sich den Ruck geben, den er brauchte. Das steinerne Mosaik war hart und kühl, als sich Kylon ganz darauf sinken ließ und einen letzten Blick auf den Brandfleck und die Risse an der Kuppeldecke warf, die Ebos‘ Tor hinterlassen hatten. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich widerwillig auf die schmerzende Hülle der Menschlichkeit.
Es war einfacher als damals. Vor fünf Jahren hatte er unzählige Versuche benötigt, um auch nur die Hand zu bewegen, und es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis er sich das Schwert aus der Brust gezogen hatte. Dieses Mal war es anders. Seine Arme waren schwer und jede Bewegung jagte unerträglichen Schmerz durch die klaffende Wunde, aber er hatte die volle Kontrolle und die Unterwelt schwand mit schwindelerregender Selbstverständlichkeit. Die Finger unter dem weißen Stoff waren kalt und kribbelten, als hätte er zu lange darauf gelegen, und zitternd ertastete er das blitzende Schwert. Es strafte die kleinste Berührung mit grausamen Schmerzen und wollte ihm den Atem rauben. Trotzdem griff er nach der Schneide und wollte sie vorsichtig aus der eigenen Brust ziehen, aber jemand hielt die Klinge fest.
„Du sollst nicht aufwachen, du sollst nur nicht sterben“, hörte er Jico aus der Ferne murmeln, den Klang der Stimme gedämpft. Kylon hing zwischen den Welten und hätte gern aufgeben, als er auf Widerstand stieß. Doch leider konnte er sich das nicht leisten.
Sprechen war eine Unmöglichkeit. Er hatte kaum genügend Kontrolle, um die Lippen zu bewegen, geschweige denn genügend Atem, um zu sprechen. Ein tieferer Atemzug und Bewegung in der Brust verschlimmerten die Verletzung und betäubten ihn vor Schmerzen. So hatte seine Stimme keinen Ton, war sein Flüstern nicht einmal ein Hauchen. „Ebos‘ Wille“, formte er mit schwerer Zunge und der einzige Grund, aus dem Jico ihn verstehen konnte, war vermutlich, dass er seine Körperfunktionen kontrollierte.
Für jemanden, der sich sehr genau mit dem menschlichen Körper auskennen musste, war der Gott hier frei jeden Feingefühls. Mit einem beherzten Griff riss er dem Prinzen das Schwert aus der Brust. Kylon zuckte schmerzerfüllt, spürte das Blut und wie die Unterwelt wieder zu wachsen schien, doch Gott und Tränke hielten dagegen und langsam zog sich das Mal zusammen, dessen Abmachung noch immer nicht erfüllt war, und stoppte die Blutung. Es dauerte eine Weile, bis Kylon seinen Herzschlag wieder regelmäßiger spürte und das Atmen keine Unmöglichkeit mehr war. Als hätte die Schwerkraft sich verstärkt, lag er am Boden, spürte die Schwere auf sich und doch die Unterwelt nicht mehr. Müde blinzelnd öffnete er die Augen, sah den goldenen Glanz, der ihn umgab und das einzige Licht in der Dunkelheit sein mochte.
Als erstes strich er mit den Fingern in kleinen Bewegungen über den feuchten Stein. Das blutgetränkte Leder klebte an der Haut und zitternd von der Anstrengung zog er sich den schwarzen Handschuh von den Fingern. Die Bewegungen wurden leichter und er berührte sein Gesicht. Die Haut war kalt und tränenfeucht und nur langsam kehrte das Leben zurück. Doch mit jedem Augenblick wurde er etwas koordinierter und Machairi wischte sich die Tränen fort, bevor er sich mühsam aufsetzte und den zweiten Handschuh abstrich. Jico beobachtete ihn genau, während er sich ordnend durch die Haare fuhr und langsam wieder ankam. Die bleischwere Trauer der Unterwelt hatte er mitgebracht und er hätte Zeit gebraucht, um die Scherben aufzusammeln, in denen er zurückgeblieben war. Auch die gähnende Leere in der Brust, wo bis eben der letzte Funken Magie gelebt hatte, war fremd und schwer zu ertragen. Er fühlte sich verstümmelt, verkrüppelt und zerbrochen und doch sollte er einen Thron besteigen. Hätte er doch nur fortlaufen können! Stattdessen rappelte er sich schwankend auf. Noch stand er unsicher und ihm wurde schwindelig, aber er hielt sich auf den Beinen. Es würde noch seine Zeit dauern, bis ihm Ruhe vergönnt war, und es gab keine Alternative, als bis dahin durchzuhalten.
Schließlich ließ der Gott von seiner unterstützenden Magie und das hätte den schwankenden Prinzen beinahe in die Knie gezwungen. Er brauchte irgendetwas, das ihm mehr Kraft gab, sonst würde er nicht durchhalten. Strauchelnd suchte er nach Halt und fing sich nach ein paar unkontrollierten Schritten an dem erloschenen Kamin in der Tempelmitte ab. Keine Glut glomm mehr in der Feuerstelle. Wie lange hatte er im Sterben gelegen? Nachdem er Ákarda zurückgelassen hatte, war ihm das erste Mal aufgefallen, dass er sich noch spürte, und auf dem Weg zum Herz des Palastes war ihm die einzig logische Erklärung in den Sinn gekommen. Dann durchfuhr ihn ein scharfer Schmerz, als ihm gänzlich bewusstwurde, dass er erneut die wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren hatte. Wiederwillens hatte er ein zweites Mal dem Tod getrotzt und sich zu einer Entscheidung gezwungen, die er niemals wollen würde, und nun war er hier ohne sie. Waren in der sterblichen Welt indes Stunden oder gar Tage vergangen? Wie viel Zerstörung war Kefa anheimgefallen, bevor Ebos sich zurückgezogen hatte? Und wann würde der Gott des Charakters hier eintreffen?
Machairi verfluchte sich dafür, dass er keine Antworten auf diese Fragen hatte, aber die einzige Person, die er fragen konnte, wollte er lieber erwürgen, als ein Gespräch zu führen. Stattdessen griff er nach der einzigen Hilfe, die er sich nehmen konnte und hob ein Messer vom Boden auf. Es wäre eine Überlegung wert gewesen, sie abzulegen, aber er würde noch auf genug Widerstände treffen und denen stellte er sich lieber mit geschärftem Stahl in der Hand. Er wäre lieber Machairi geblieben.
„Also?“, fragte Jico schließlich, als Cecilias Thronfolger wieder sicher genug stand. „Wie bist du mit meinem Onkel verblieben?“
Machairi wog das Messer in der Hand und hielt kurz inne. Ebos würde seinen Neffen mitnehmen, wenn er konnte. Hätte er nicht befürchten müssen, dass der in Ungnade gefallene Gott den Weg in die Unterwelt finden würde, hätte er die Reise vielleicht abgekürzt. Dieser Mann war dafür verantwortlich, dass er nun wieder hier sein musste und sich auf einen unliebsamen Kompromiss hatte einlassen müssen, anstatt den ursprünglichen Plan zu verfolgen. Doch Machairi hielt sich zurück und Kylon hatte genug vom Blutvergießen. Stattdessen hob er einfach das Messer und betrachtete die schlanke Klinge. Er fühlte sich vollständiger mit den Messern, aber er würde sie ablegen müssen. Die eingeschmolzene Dämonenklinge, die den vielen Messern Substanz gegeben hatte, war die Waffe eines Schattens, nicht die eines Königs. „Ich kann dich jederzeit zurückschicken“, mahnte der Gott des Körpers und Machairi drehte das Messer um die bloßen Finger, bevor er es losließ und es mit einem Klappern auf die Steine fiel.
„Meinetwegen.“ Seine Stimme verriet nicht, dass er über Stunden mit dem Tod gerungen hatte … und ebenso Gewinner wie Verlierer war. Er schritt durch die Halle der Götter, die der Kuppel in der Unterwelt so unangenehm ähnlich war, und griff nach dem schillernden Schwert, das ihm endlich den Tod hätte bringen sollen. Der Gott reichte ihm die Waffe, ohne Widerstand zu leisten.
„Er wird jeden Augenblick eintreffen“, erinnerte Jico und gab damit unwillentlich einen Einblick in die Situation, während er ihn eindringlich musterte. Es musste hier ebenso spürbar gewesen sein wie in der Unterwelt, dass der Herr der Unterwelt ein Tor geschaffen hatte, das nicht nur Schattenwesen den Weg hinaus erlaubte.
„Gut.“ Dann war es wenigstens vorbei. Tatsächlich hörte er gedämpft metallisches Klappern und harte Schritte auf steinernem Boden. Jemand hatte Soldaten vor dem Tempel positioniert. Klug. Erstaunlich klug. Schätzungsweise Zedians Verdienst. Sofern der noch lebte, würde sie sicher noch einige Probleme gemeinsam lösen können. Viel Arbeit wartete, der Kylon sich nicht stellen wollte, aber wenn er keine Wahl hatte, konnte er versuchen, das Beste daraus zu machen. Zunächst musste er allerdings sicherstellen, dass sich niemand in den Weg des nahenden Gottes stellte.
Machairi straffte sich, bemüht zu verbergen, wie weich seine Glieder noch immer waren, dass er sich gerne hingesetzt hätte und dringend Ruhe brauchte. Er hatte seit Jahrzehnten keine echte Ruhe mehr gefunden – mit Ausnahme eines herrlich friedlichen Momentes mit Leén, der nun eine ebenso schmerzvolle Erinnerung war wie jeder andere Augenblick, den sie geteilt hatten. Vehement drückte er den Gedanken fort, ordnete die dunklen Kleider, soweit es möglich war, und schob das Schwert in den Gürtel. Es würde sich nicht verbergen lassen, dass sein Blut ihm in Stoff und Haaren klebte und rote Spuren auf die helle Haut zeichnete. Nicht einmal den klaffenden Schnitt auf der Brust würde er verdecken können. Wenigstens die Handschuhe konnte er ablegen, denn das Weiß war kaum mehr als solches zu erkennen. Dennoch verbarg er die bebenden Finger wieder unter dem schützenden Stoff. Nur weil Ebos beschlossen hatte, dass er den Thron seines Vaters einnehmen sollte, würden die Cecilian ihn nicht unbedingt als Befehlshaber anerkennen. Für den Augenblick würde er den Mythos nutzen, den die Stadt um den Messerdämon gesponnen hatte, auch wenn er seine bevorzugte Waffe in der Tempelhalle zurücklassen würde. Es bekämpfte auch seine eigene Unsicherheit.
Machairi ließ den Gott, dem die Drohungen ausgegangen waren, im Tempel zurück und öffnete die Flügeltüren. Mit aller Kraft hielt er die Fassade aufrecht, die verbarg, wie elendig er sich fühlte. Die Nacht hatte das Licht verschluckt. Kefa war ein schwelendes Trümmerfeld. Seine Abmachung war nicht früh genug getroffen worden, um den größten Schaden zu verhindern, und Vica würde einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen haben. Viel zu tun. Kefas Soldaten standen in mehreren Reihen um den Tempel, die Waffen gezückt und schlotternd im Angesicht der Gestalt, die die Gasse hinaufgeschritten war. Ebos wandelsame Gestalt machte den Unterschied zwischen einem verkümmerten Gott wie Jico und einem leibhaftigen deutlich. Allein stand er vor den Soldaten, die sich sichtlich vor Furcht wanden. Eine schillernde Aura umgab ihn, die selbst dem ignorantesten Cecilian nicht verborgen bleiben konnte, und tauchte dunklen Straßen in sanfte Farben. Seine Anwesenheit reizte die Charakterzüge, die Kontrolle für gewöhnlich verbarg, effektiver, als die blutigste Schlacht es vermocht hätte. Nur mühsam hielten sich Kämpfer von der Flucht ab, kauerten sich hinter ihre Schilde und zitterten in gnadenloser Unterlegenheit oder rangen mit Blutdurst, Stolz oder Hilfsbedürfnissen. Sie alle trugen Züge unter ihren Helmen, die sie verbargen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können, und Ebos drohte, sie im Guten und im Schlechten hervor zu reizen. Seine formlosen Augen richteten sich auf Kylon und er erwiderte den Blick.
Die Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn, als die verunsicherten Soldaten dem Blick des Gottes folgten und an einem Mann hängen blieben, den sie trotz oder gerade wegen des Blutes in seinen Kleidern erkannten. Der Webel war vollkommen überfordert. Bebend presste er sich gegen die Tempelwand und starrte den Gott an, weit davon entfernt, einen sinnvollen Befehl zu geben. Den einzig sinnvollen Befehl. Machairi gab sich einen Ruck und so richtete Kylon sich das erste Mal an diese Soldaten. „Lasst ihn durch.“ Er blickte weiterhin den Gott an, achte nicht auf das Entsetzen, das ihm deutlicher entgegenschlug als ein penetranter Gestank.
„Wir folgen dem Befehl eines Schattens nicht“, platze jemand heraus, der den Versuchungen Ebos‘ Anwesenheit nicht länger standhielt und das offensichtliche Aussprechen musste.
Einen Augenblick wartete er ab, hoffte fast, dass Ebos sich einschalten würde und mit ein paar wohlgesetzten Worten ihren Widerstand brechen würde. Doch Pyrias Zeit der Götter war vorbei und mit ihr die Möglichkeit, sich hinter dem Namen zu verstecken, den die Stadt ihm gegeben hatte. Egal wie sehr er ihn bevorzugte. Der neue König musste für sich selbst einstehen, aus eigener Kraft überzeugen und sich nicht darauf verlassen, dass geflüsterte Worte und Furcht ihm die Wege ebneten. „Was ist mit dem eines Königs?“ Nun löste er den Blick vom Gott der Unterwelt und suchte den Sprecher in den Reihen der Bewaffneten. Er war nicht schwer zu erkennen, so deutlich, wie die anderen ihn ansahen, wie ihre Körpersprache trotz Rüstung verriet, zu wem sie mehr Abstand gewinnen wollten, und das Gesicht unter dem Helm selbst war derartig bleich, dass keine weitere Nachfrage nötig war. Er wagte nicht, die nächste Offensichtlichkeit auszusprechen, aber es lag trotzdem in der Luft, was so viele von ihnen dachten. Er wünschte sich mehr Zeit. Zeit sich zu sammeln, bevor er den Weg zu diesem Thron antrat, und Zeit, die Scherben wieder zusammenzusetzen. Wie so vieles, war sie ihm nicht vergönnt. Wie so oft zwang sich der ehemalige Schatten, das Notwendige zu tun, und gab die geliebte Maske auf. „Mein Name ist Kylon. Mein Vater war König Karemis. Nach zweiundachtzig Jahren in einem zeitlosen Gefängnis konnte ich entkommen. Ich bin Cecilias letzter rechtmäßiger Thronfolger.“ Die Melodie seiner Stimme trug die schwere Wahrheit leichtfüßig über den Platz. Sie ließ keinen Zweifel zu, duldete keinen Widerspruch und mochte gar einige überzeugen. Kylon hinterließ einen starken Eindruck und er hasste jede Sekunde davon. „Lasst ihn durch. Heute ist genug Blut geflossen.“
Sicher, die Zweifel würden sich nicht alle derart einfach überwinden lassen. Man würde ihm endloses Misstrauen entgegenbringen, Vorwürfe machen und unmögliche Fragen stellen. Er würde es aushalten und überwinden müssen, um sich in eine Position zu bringen, in der er nach wie vor nicht sein wollte. Dieser Kern der Wahrheit war nicht genug für die Zukunft, doch er war genug für den Moment. Einen Soldaten, nur einen einzigen, musste er überzeugt haben, denn der Mann trat zur Seite, weit vorn in den Reihen der Kämpfer, und hing genug an seinem Leben, um sich nicht sinnlos einem Gott in den Weg zu stellen. Seine Kameraden folgten seinem Beispiel und langsam und schweigend bildete sich eine Gasse für den Herrn der Unterwelt.
Totenstille umarmte den Hof und gab den sanften Schritten des Gottes Raum. Er blieb kurz vor Kylon stehen, als erwarte er etwas, doch der neue König trat lediglich zur Seite und senkte einmal kurz den Kopf, während er auf die Flügeltüre deutete. Ein Nicken, keine Verneigung. Dies war kein Dienst, es war eine Abmachung, und es wurde Zeit, dass sie zu Ende gebracht wurde.
Der Gott betrat die Tempelhalle und trat seinem Neffen gegenüber. Kylon schloss die Tür und beobachtete. Ein Wiedersehen nach tausenden von Jahren war augenscheinlich selbst für Götter nicht leicht und ein langer Moment des Schweigens verging, bis Ebos die Tempelhalle mit seiner Stimme füllte: „Über Jahrhunderte hätte ich nicht zu hoffen gewagt, auf der Schwelle nach Hause jemanden an meiner Seite zu haben.“
„Es mag viel zu lange gedauert haben, aber meine eigene Einsicht gibt mir Hoffnung, dass es uns gelingen wird, meine Geschwister zu überzeugen.“ Jico fürchtete seinen Onkel. Verständlich, angesichts der deutlichen Unterlegenheit des Mannes, der ein gewöhnlicher Mensch hätte sein können. Dennoch hatte Machairis Misstrauen seinen gescheiterten Tod überstanden und so konnte sich Kylon der Vermutung nicht erwehren, dass Leéns Vater sich selbst noch nicht entschieden hatte, ob er seinen Onkel tatsächlich aus tiefster Überzeugung unterstützte oder sich viel mehr aus Selbstschutz und Feigheit auf die überlegene Seite schlug.
Der Weg die Treppe hinauf war anstrengend für jemanden, dessen Blut noch immer in einer großen Pfütze auf dem Boden des Tempels stand. Doch Machairi würde Ebos nicht aus den Augen lassen, bis er diese Welt endgültig verlassen hatte. Dann würde Kylon den Schatten ablegen, der ihm zur Natur geworden war, um zu sein, wer er sein musste. Ohne Messer, ohne Handschuh, ohne Magie.
Die schillernde Kristallsäule in der Raummitte knisterte vor Energie und selbst den Göttern war die nervöse Anspannung anzumerken. Jico musterte die Artefakte im Raum ganz genau, sah sich in alle Richtungen um und bemühte sich, noch möglichst viel dieser Welt aufzufassen, bevor er sie verließ. Doch die Götter verstanden den Wert des Schweigens und stellten keine unnötigen Worte zwischen sich und den Heimweg. Sie waren lange bereit. Andächtig und unsicheren Schrittes trat Jico auf die Säule zu, atmete tief durch und spannte sich an, bevor er hineintrat und verschwunden war. Das magische Portal pulsierte, sang, als ein Gott heimkehrte, und sprühte endlose sanfte Funken. War es dem verstoßenen Gott also tatsächlich gelungen, nach Hause zurückzukehren? Das war nicht zu ergründen, aber andere Vorkehrungen gab es nicht zu treffen. Es stand auch dem Gott des Charakters nichts mehr im Wege. Dennoch wandte Ebos sich noch ein letztes Mal Cecilias verlorenem Prinzen zu. „Versuche nicht, der König zu sein, der du ohne all dies geworden wärst. Nutze stattdessen die Vorteile, die dir nun gegeben sind, und sei der König, der du geworden bist.“ Ausgerechnet mit einem guten Rat trat Ebos, der Herr der Dunkelheit, das Sinnbild des Bösen und der Gott des Charakters, aus Pyria in das Tor nach Hause, das ihn mit hellen Blitzen und erregtem Knistern empfing.
Es dauerte eine Weile, bis das Tor wieder friedlich wurde, bis der nächste Gott hindurchtreten würde. Pyria mochte dem Elend, das Ebos gesät hatte, in diesem Moment mit großem Schaden entkommen sein, doch der Krieg der Götter hatte erst in diesem Moment begonnen, da der auf Rache sinnende Bruder des Göttervaters zurückgekehrt war. Wie sollte ein Mensch ergründen, wer diesen Krieg gewinnen würde, ob nicht eines Tages ein anderer Gott sich hierher verirren würde, um neues Chaos zu stiften? Solange dieses Tor bestand, warteten sie nur auf den nächsten Untergang, auf den nächsten Streit größerer Mächte, die ihre Zwiste auf dem Rücken der Menschen austrugen, und sie würden nicht immer so viel Glück haben. Kylon zog das glänzende Schwert und umklammerte den Griff fest. Die Waffe lag gut in der Hand und stach schnell und präzise, wie er. Die schillernde Klinge brachte den Kristall zum Klirren und Zischen, als er sie hindurchhieb. Lärm füllte die Dachkammer, als Kylon alle Angst und Verzweiflung in seinen einseitigen Kampf legte und die letzten Seile kappte, die Leéns Welt mit seiner verbanden.
Er sank zwischen die Scherben, als seine Kraft ihn verließ. Dunkel hüllte den Raum ein, der zuvor von dem schillernden Portal erhellt worden war. Die Zeit der Götter war vorbei. Wenn sie wiederkehren wollten, würden sie einen neuen Weg finden müssen, und zum Wohle der Welt blieb nur zu hoffen, dass es sehr, sehr lange dauern würde. Das Schwert glitt ihm aus der Hand, während seine Gedanken sich hilflos an Leén klammerten, die nun für immer unerreichbar war. Es mochte eine Ewigkeit vergehen. Stunden, Tage, doch vielleicht auch nur wenige Minuten, bis der gebrochene König aufsah und das Portrait an der gegenüberliegenden Wand musterte. Kylon sah in die gemalten Augen seines Vaters und stand langsam auf. Alles, was er je an dieser Welt geliebt hatte, waren Ila, Karemis und Leén. Sie hatten ihn in der Überzeugung verlassen, dass er den Platz seines Vaters einnehmen und ihm gerecht werden würde. Vielleicht würde das genügend Antrieb sein, um das Beste daraus zu machen.
Kylon kehrte der Schatzkammer den Rücken und verschloss die Tür hinter sich. Er würde sie versiegeln lassen … zur Sicherheit. Dann schritt er die Treppe hinab und ließ das Schwert zurück. Wenn er König sein musste, würde er sich wieder zusammensetzen müssen, und wenn er der beste König, der beste Mensch sein sollte, der er sein konnte, dann gehörten dazu Machairis Messer, nicht Ákardas Schwerter. Machairi war kein Phantom, kein Dämon in der Nacht, keine Schattenkreatur, die sich Kylon übergeworfen hatte. Machairi war Kylon und Kylon war König.
Die dringend ersehnte Ruhe musste warten. Es dauerte Stunden, bis er es auch nur schaffte, die blutigen Kleider zu wechseln. Verletzte mussten versorgt, Tote geborgen werden. Selbstverständlich hatte der Gott des Charakters Wort gehalten und seine Kräfte zurückgezogen, aber der entstandene Schaden war dadurch nicht rückgängig gemacht worden. Die Ressourcen waren begrenzt und wie so viele richtete sich auch der neue König an die Akademie, um die Hilfe der Magier zu erbitten. Neyah war bereits eine Herausforderung, wenn er ausgeruht war. Sie bemerkte, wie unaufgeräumt er war und wie viel es ihm abverlangte, vor ihr oder Kefas Oberschicht die Haltung zu bewahren. Doch der neue König hatte nicht die Absicht, Magie weiterhin zu einem Verbrechen zu machen, und die Dekanin hatte Grund und Interesse, sich gut mit ihm zu stellen. Es würde seine Zeit dauern, bis Magie zur Normalität wurde, aber die Hilfe der Magier in dieser Krise würde zumindest dazu beitragen, die vorurteilsbelastete Schwarmmeinung der Cecilian zu verbessern. So verließen viele Magier zum ersten Mal seit Jahren oder gar Jahrzehnten ihr prächtiges Gefängnis und boten ihre Hilfe an. Die Tore der Akademie und des Schlosses wurden geöffnet, um Zuflucht zu gewähren, und auch die Häuser der oberen Viertel, die verhältnismäßig wenig zerstört worden waren, wurden dazu angeleitet, jede mögliche Hilfe anzubieten. Zum ersten Mal schmolzen Standesgrenzen in Kefa dahin, weil alle gemeinsam betroffen waren, wenn es auch den Bienenstock und den Hafen stärker getroffen haben mochte.
Gina war seiner Weisung gefolgt und hatte möglichst viele Bienen aus der Stadt gebracht. Die Zahlen der Toten waren nichtsdestotrotz horrend, aber jedes gerettete Leben war ein kleiner Lichtblick. Die Faust und jeder andere Schatten, der sich in den verbrannten Straßen finden ließ, taten ihr Möglichstes, um zu helfen und er würde dafür sorgen, dass Grothia die nächste Bienenkönigin wurde. Er brauchte eine Person im Bienenstock, die er einschätzen und der er vertrauen konnte. Besonders, weil sich die Missstände in dieser Stadt nicht alle auf einmal lösen lassen würden. Kylon war in den letzten hundert Jahren auf viele Probleme gestoßen, und er würde den Rest seines Lebens damit beschäftigt sein, sie zu lösen.
Trotz der überwältigenden Arbeit für jeden Einzelnen, der sich noch bewegen konnte, erübrigte er eine kleine Suchmannschaft, um die geflohene Königin und ihren Sohn zu finden und Heim zu bringen, ließ ihr eine Lösung in Aussicht stellen, mit der sie zufrieden sein konnte. Sie würde darin hoffentlich genug Aussicht auf eine Hochzeit sehen, dass sie zurückkehren würde. Machairi war weit davon entfernt, sich der Frage einer Königin oder eines Thronfolgers zu widmen und räumte sich wenigstens dahingehend ein wenig Zeit ein. Jetzt galt es nur, Lydisia davon abzuhalten, Ákardas Fehler zu begehen, denn die Situation war beängstigend vergleichbar. Die junge Frau würde ihren erkämpften Thron nicht aufgeben wollen, aber er würde eine Position für sie finden, mit der sie zufrieden genug sein würde, um die Geschichte nicht zu wiederholen.
Im Schloss traf er auf erwartbaren Widerstand. Ein nicht unerheblicher Teil des hohen Rates hatte die Flucht ergriffen, aber jeder einzelne Höfling, der eine Position zu verlieren hatte, wollte augenblicklich Einspruch erheben, dass sich ein vermeintlicher Schatten zum König erklärte. Es war furchtbar langwierig und ermüdend, immer wieder die richtigen Worte zu finden und ein zielführendes Maß aus Antworten und Drohungen auszusprechen, dass die Männer sich auf die relevanteren Aufgaben konzentrierten. Diese Diskussion hatte er noch lange nicht gewonnen, aber auch das würde sich mit der Zeit ändern.
Schließlich war er endlich allein, überflog die Vorratslisten und Finanzen der Krone und suchte nach einer Lösung, wie sie die ganzen neuen Obdachlosen möglichst schnell und möglichst lange versorgen konnten, dass das Sterben ein Ende fand. Doch mit dem nahenden Autram und der großflächigen Zerstörung der Ernte in den Provinzen, die Ebos ihnen beschert hatte, konnten sie effizient wirtschaften, so viel sie wollten. Machairi hatte kaum angefangen, da klopfte es schon wieder an der Tür und er legte seufzend die Feder beiseite und öffnete.
Auch Zedian hatte sich umgezogen und die verrußten und verdreckten silberblauen Kleider gegen Hareths Rotgold getauscht. Der Sohn des Sultans schmunzelte und deutete eine Verneigung an, bei der sich noch immer alles in Cecilias neuem König zusammenzog. Je mehr man ihn in seiner Rolle anerkannte, desto mehr würde er sich damit abfinden müssen und doch hätte er diese Form der Höflichkeit am liebsten abgeschafft. „Auf ein Wort, wenn Ihr kurz Zeit habt, Majestät“, bat Zedian und die Ansprache ließ für einen Augenblick altbekannte Wut aufwallen, bevor Kylon sie zurückdrückte und Hareths Prinzen eintreten ließ. „Vica ist bewegungsunfähig und die Zelle versiegelt“, berichtete er, als wäre er tatsächlich dafür gekommen. „Wobei sie nicht den Anschein machte, als wollte sie sich bewegen oder je wieder sprechen. Nicht einmal für einen bösen Blick hat es gereicht.“
Machairi trat näher ans Fenster und sah auf die Stadt hinaus. Das Licht des jungen Tages machte das Ausmaß der Zerstörung sichtbar und noch immer stiegen letzte Rauchsäulen auf und schrieben Vicas Rache in den Himmel. Sie hatte ihre Vergeltung geübt und dabei doch nicht erreicht, was sie eigentlich gewollt hatte. Was auch immer nun in ihrem Kopf vorging, würde von Resignation geprägt sein. Ohne Ebos‘ Unterstützung würde sie zu nichts anderem mehr in der Lage sein. „Sie wartet auf ihre Hinrichtung“, sagte er deshalb nach einer Pause und sah sie vor sich, wie sie in ihren Ketten hing und schweigend auf ein Ende wartete.
„Und wird sie sie bekommen?“ Zedian trat näher und warf ebenfalls einen Blick auf die Stadt. „Es wäre sicher keine unangebrachte Maßnahme.“
Wieder machte Kylon eine Pause. „Vorerst nicht“, antwortete er dann. Für den Augenblick würde Weiterleben die angemessenere Strafe sein. Ebenso wenig, wie Zedian Gwyn getötet hatte, würde er Vica so leicht aus ihrem jetzigen Elend entlassen.
Hareths Prinz hatte mit nichts anderem gerechnet und ließ das Thema fallen. „Ich denke, dass ich nach der Krönung nach Hause zurückkehren sollte“, kam der Prinz auf den eigentlichen Grund seines Besuches zu sprechen und wandte sich wieder dem Raum zu. Es würde in zwei Tagen eine Krönung geben, die das Maß des absolut Notwendigen nicht überschritt. Es würde kein Fest geben, keine Paraden, keine sonstigen Dekadenzen. Ziel war lediglich, endgültig den leidvollen Handel mit Ebos zu beenden und sich ein für alle Mal davon zu distanzieren und die notwendigen offiziellen Schritte hinter sich zu bringen, um seine Position zu sichern. Zedian trat einen Schritt auf den Schreibtisch zu und betrachtete die Listen, die der junge König eben erst gelesen hatte. „Ich fürchte, dass sich die Ressourcenlage nach dem Brand in Om’falo nicht so sehr verbessert haben wird, dass Hareth große Unterstützung leisten kann, aber sollte ich eine Möglichkeit finden, werde ich ein Schiff schicken.“
Ein Schiff würde sie nicht durch die kalte Jahreszeit bringen. „Wir werden jede Hilfe brauchen können.“
Zedian nickte. „Wie gedenkt Ihr, mit Koryphelia zu verfahren?“ Scheinbar beiläufig ließ Hareths Thronfolger die Frage fallen, für die er eigentlich hergekommen war, und versuchte erfolglos zu tun, als handle es sich um eine rein praktische Frage.
Kylon unterdrückte ein Schmunzeln. „Es steht ihr frei, nach Hareth zu gehen, wenn sie das möchte.“ Die ehemalige Prinzessin würde sich nicht für den Tod ihres Vaters oder irgendein anderes Vergehen verantworten müssen, egal ob es Ebos gedient hatte oder nicht. Er würde Thredians Tochter auch nicht zwingen, Zedian zu heiraten, aber es würde ihr sicher guttun, von hier fortzukommen, und augenscheinlich wollte der Harethi ihr liebend gern ein weniger belastendes Leben ermöglichen. „Sollte sie sich dafür entscheiden, wäre sie sicher eine gute Botschafterin.“
Der Harethi verkniff sich das Lächeln nicht. „In dem Fall werde ich ihr anbieten, mich zu begleiten.“ Er neigte den Kopf. Es war nicht auszuhalten.
„Wir haben hier wichtige Bündnisse geschlossen.“ Er bot Hareths Prinzen eine Hand an, die nun nicht länger unter einem weißen Handschuh verborgen war. „Ich habe lange das Wort Freundschaft vermieden, aber es erscheint mir ein guter Zeitpunkt, das zu ändern.“
Bereitwillig nahm Hareths Prinz die Hand an und ließ damit zum Glück die Förmlichkeit fallen. „Ich habe dich schon einmal erstochen, ich würde es vorziehen, dieses Erlebnis nicht zu wiederholen.“ Er grinste und Kylon ließ ebenfalls ein Schmunzeln zu.
Zedian ging, um seine Verlobte zu suchen, und Kylon seufzte, als die Tür ins Schloss fiel. „Hoffen wir, dass meine Freundschaft nicht länger Verderben mit sich bringt“, murmelte er zu sich selbst und wollte sich dem Fenster zu drehen, doch im Kamin entflammte ein Feuer und Machairi hielt inne. Nur kurz züngelten die roten Flammen empor, knackten fröhlich in den bereits verkohlten Holzresten und waren wieder verschwunden. Langsam trat der verlorene Prinz näher und betrachtete die blitzende Messerklinge, die zurückgeblieben war. Nun musste er tatsächlich lächeln und hob die vertraute Waffe aus der schnell verglimmenden Glut. Ruß haftete an seinen Fingern und das Messer war noch heiß, aber der Gedanke, dass das Feuer sein Freund war, war erleichternd. Gedankenverloren nahm die rußige Klinge den vertrauen Tanz durch die hellen Finger auf, hinterließ schwarze Spuren auf der Haut und gab Machairi einen Moment der Beruhigung, während er ans Fenster trat und Mico beobachtete, der mit dem Drachen im Schlossgarten landete und dabei ein paar Büsche zerdrückte.
Der Magier rutschte vom Rücken des gewaltigen Wesens und streichelte über den Kopf des Drachen, bevor letzterer sich einrollte und sich eine Pause von den Aufräumarbeiten gönnte. Dann kam ein Kind in Kylons Blickfeld gerannt und sprang seinem Vater in die Arme, nur zögerlich gefolgt von Lia, die sich dem großen Drachen noch nur mit Vorsicht näherte. Mico schloss seine kleine Familie in den Arm und sie gingen auf das Schloss zu, vielleicht, um nach dem gelähmten Bruder zu sehen, dessen gebrochenen Rücken auch die Magier nicht hatten heilen können. Teliorus Ristophlis würde nie wieder auf eigenen Beinen stehen, aber seine Talente waren immer intellektueller Natur gewesen und wenn Mico den Platz seines Vaters einnahm, so wie Kylon den von Karemis eingenommen hatte, würde sein jüngerer Bruder ihn unterstützen können.
Machairi sah auf das tanzende Messer hinab und schloss die Finger um den Griff. Er dachte an die Menschen wie Mico und seine Familie, die in der Welt leben würden, die er nun formen konnte. Er dachte an Gwyn und Vica, die auf dem Weg dahin sich selbst zum Opfer gefallen und er dachte an Leén und Ila, deren schmerzlicher Verlust ihn nie loslassen würde, doch deren Hoffnung er erfüllen wollte. Das Messer drehte sich noch einmal in seiner Hand, bevor sich Machairi wieder an dem Schreibtisch niederließ, um erneut das Unmögliche möglich zu machen. Cecilia hatte den Messerdämon zum König.
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ENDE. Wow! Ist es zu glauben? Nach mehr als zwei Jahren stehen wir nun hier und Pyria ist tatsächlich fertig! Ich kann euch nicht sagen, wie glücklich und stolz ich bin, dass mein Buch, meine ganze Trilogie tatsächlich fertig ist! Natürlich fehlen noch ein paar Schritte, bevor es wirklich komplett abgeschlossen ist, aber für den Augenblick kann ih voller Stolz auf 3 Bücher, 133 Kapitel und 745.729 Wörter zurückblicken. Kaum zu fassen, dass ich die Hälfte der Zeit keine Ahnung hatte, was ich tue und bis vor 2 Wochen selbst nicht wusste, für welches Ende ich mich nun letztendlich entscheiden würde. Ich hatte so viel Angst, dass ich das Ende verbocke oder vielleicht doch alles ziemlicher Müll ist. Welch endlose Vorträge mussten sich all meine Freunde anhören und wie viele Dinge mussten hinter Pyria anstehen, die ich objektiv betrachtet vielleicht besser priorisiert hätte ... *hust* Uni *hust*. Tränen wurden geweint und gelacht, Nächte durchwacht und Tagträume gesponnen. Pyria ist zum Leben erwacht, ist mir zu einem Stück Heimat geworden, die ich auch ins Ausland mitnehmen konnte und konnte mir Trost in Momenten stiften, in denen ich ohne vielleicht den Verstand verloren hätte. Diese Geschichte ist meiner Kontrolle vollständig entglitten und trotzdem mit mir weitergewachsen und ihr könnt euch nicht vorstellen, was es bedeutet, dass ihr heute hier seid und diese Worte lest - all diese knapp 750 TAUSEND Wörter gelesen habt. Vielen Dank, an jeden Einzelnen von euch!
Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich meiner Marleen S. Meri, die sich der Korrektur und Unterstützung dieser drei Bücher mit so viel Geduld und Liebe zum Detail gewidmet hat, dass sie jedes einzelne Kapitel besser gemacht hat. Sie hat nicht nur tausende dumme (und wieder...wider...kehrende ... kehrende) Fehler verbessert, sondern auch die nötige Kritik angebracht, als ich mich mit Kory vergriffen hatte, und Denkanstöße gegeben, die Ozeane bewegt haben ... und Gebüsche XD.
Ich kann euch noch nicht sagen, was als nächstes geschrieben wird. Zuerst muss ich mein Drehbuch schreiben und dieses riesige Projekt überarbeiten. Ich habe schon ein paar Ideen, was ich danach für eine Geschichte erzählen möchte, aber das ist Zukunftsmusik. Zuerst interessiert mich eure Meinung zu diesem Buch. Natürlich könnt ihr wieder die Kommentarfunktion nutzen. Ich schaue sehr regelmäßig rein und freue mich über all euer Feedback. Besonders zu diesem Kapitel speziell, bietet sich die Kommentarbox natürlich an. Für das Buch generell, habe ich eine Umfrage vorbereitet. Die findet ihr hier oder auf dem Button unten. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr teilnehmen und mir die weitere Arbeit an diesem Projekt erleichtern würdet (es ist auch keine Anmeldung oder irgendwas nötig). Dankeschön!
Vorerst verabschiede ich mich nun also von euch, nach derart langer Zeit. Wenn ihr gerne auf dem Laufenden bleiben wollt, was ich treibe, meldet euch gerne bei meinem super neuen und tollen Newsletter an! Ich spame auch nicht, versprochen!
Es war schön mit euch! Danke, dass ihr dabei wart!